Rainer Elias Strebel

Meditationen - Ein kleiner Wegweiser zum inneren Raum

Ihr Lieben,
 
ich möchte euch heute mein Wissen um Meditation aufschreiben und euch damit Hinweise geben, wie Du meditieren kannst, welche Möglichkeiten Dir offen stehen und womit Du einfach beginnen kannst. Bitte nimm es als Ausschnitt, niemals als allumfassende Weisheit oder erschöpfende Abhandlung. Es ist lediglich der Teil, den ich bisher kennen lernen durfte.
 
Ich möchte das Wesen einer Meditation, die Art und Weise und das Ziel in verschiedene Kategorien einteilen. Diese sind:
 
1) Versammlung
2) Konzentration
3) Ausrichtung auf den inneren Raum
4) Energie für Dich
5) Energie für andere
 
Grundlagen
 
Das Wort Meditation ist abgeleitet vom lateinischen meditari, es bedeutet soviel wie nachdenken oder überlegen. Davon ausgehend ist eine Meditation die Konzentration auf einen bestimmten Gedanken, einen Umstand. Dieses Nachdenken, Überlegen ist um so kraftvoller, je weniger ich anderen Einflüssen ausgesetzt bin, mich also voll und ganz auf diesen einen Gedanken konzentrieren kann. Andere Menschen, Lärm, Sinnesreize aller Art sind nicht dienlich für eine Meditation.
 
Im Buddhismus ist die Meditation eine Form der Gegenwärtigkeit. Hier wird sie gern praktiziert als Konzentrationsübung z. B. auf den eigenen Atem um alle anderen Gedanken auszuschalten und damit die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Indem dies geschieht, wirst du frei von allen Sorgen, allen Gedanken über Gestern oder Morgen, von allen Sehnsüchten, Anhaftungen aller Art und bist nur noch Du.
 
Versammlung
 
Mit dieser Art der Meditation begann ich vor vielen Jahren, als ich spazieren ging, sagte ich leise zu mir, ich gehe und ich weiß, dass ich gehe. Ich gehe und ich weiß, dass ich gehe ... immer und fortwährend und setze Schritt um Schritt die Füße voreinander. Zuerst schweiften meine Gedanken sehr schnell wieder ab, ich dachte an die Arbeit, meine Kinder, Sorgen, Dinge die ich noch tun muss und vieles mehr. - Jedes "ich gehe und ich weiß dass ich gehe" brachte mich wieder zurück in die Gegenwart zu dem was ich gerade tat.
 
Ob du es nun als Gehmeditation ausführst oder Dich auf Deinen Atem konzentrierst (Ich atme und ich weiß dass ich atme) oder auf etwas anderes, was Du gerade tust, ohne es zu ändern, dies ist Versammlung. Du gehst in Dich und beobachtest Dich selbst und schaltest damit andere Gedanken aus.
 
Wenn Du dies übst, wirst du feststellen, dass Du immer weniger abschweifst und immer länger die Versammlung halten kannst, ohne etwas anderes zu denken. Ich ging damals um einen großen See, anderthalb Stunden lang, Schritt um Schritt, und als ich stehen blieb, war mein Verstand einen Moment lang noch still und Ruhe und Frieden war in mir.
 
Ziel dieser Übung ist es, nichts anderes zu denken, als nur das, was Du gerade tust. (Atmen, gehen, liegen, sitzen, stehen, sehen, hören, riechen ...)
 
Konzentration
 
Nun bist Du schon geübt darin, mit etwas, dass Du sagst, alles andere auszuschalten und es ist Zeit für den nächsten Schritt, die Konzentration. Nimm Dir ein Bild, einen Gegenstand, eine Pflanze, einen See, einen Baum, was immer Du Dir wünschst, und sieh es an. Wenn Du magst, kannst du zu Beginn noch zu Dir sagen "ich sehe einen See, ich sehe einen See, ich sehe einen See" ... doch mache Pausen darin, während Du weiter den Gegenstand betrachtest.
 
In diesem Pausen entstehen Momente, in denen Du nicht denkst, sondern nur siehst, eigentlich nur bist, ohne zu denken. Ziel dieser Übung ist es, diese Momente länger und länger werden zu lassen, ohne das andere Gedanken kommen.
 
Als ich soweit war, suchte ich mir eine Blume, die am Wegesrand stand und betrachtete sie. Ich sah Bienen kommen und gehen, die Blume bewegte sich im Wind und manchmal glaubte ich sie ein wenig zu riechen. Anfangs sagte ich in Gedanken zu mir "ich sehe diese wundervolle Blume", doch die Lücken wurden länger und länger und schlußendlich sass ich eine ganze Zeitlang bei dieser Blume und war nur ich.
 
Ich war nicht in Gedanken an morgen, an gestern, an meine Sorgen oder andere Menschen und der Welt. Ich war einfach dort und sah mir diese Blume an. Gegenwärtig und nach einer Weile sehr, sehr erfüllt von ihrer Schönheit.
 
Ausrichtung auf den inneren Raum
 
In dem Moment, in dem Du nur bist, nicht denkst, bist Du in Deinem inneren Raum und in Kontakt mit Dir selbst. Ein Zustand, den viele Menschen durch fortwährendes Beschäftigen und Berieseln mit allerlei Sinnesanregungen zu vermeiden suchen. In dem Moment, in dem Stille in Dir herrscht, kannst Du Dich selbst wahrnehmen. Du kannst in Dich fühlen, Deine Arme und Deine Beine. Du kannst Deinen Körper fühlen und die Wärme, die er gibt. Du kannst fühlen, wie sich Deine Brust bei jedem Atemzug hebt und senkt, das Du bist.
 
Und Du kannst einfach nur sein, ohne zu fühlen, ohne zu hören, zu sehen, zu riechen, zu schmecken. Sei einfach nur da, bei Dir, in Dir.
 
Dies bist Du und dies ist Dein innerer Raum.
 
Übe Dich darin, diesen inneren Raum zu finden und darin ab und zu eine Weile zu verbringen, ganz bei Dir zu sein.
 
Ab diesem Moment bist Du Beobachter Deiner Selbst, von Gautama Buddha als eine Station auf dem Weg zur Erleuchtung beschrieben.
 
Energien für Dich
 
Hast du Deinen inneren Raum gefunden, kannst du die Stille in Dir benutzen, um Dir ganz ausgerichtet bestimmte Energien zuzuführen. Du kannst Deinen Schutzengel bitten, Dich zu lieben und schauen, wie sich das anfühlt. Du kannst Dir vorstellen, dass ein heilender Engel zu Dir kommt und grünes, heilendes Licht in Dich strömt und sich in Deinem ganzen Körper verteilt. Du kannst Dich auf eine Stelle, Region Deines Körpers konzentrieren, ausrichten und dorthin Deine Aufmerksamkeit und Deine Liebe oder die Liebe Gottes, der Engel senden. Du kannst Dich auf Deine Chakren konzentrieren, Dich bewußt mit Mutter Erde verbinden und mit der göttlichen Quelle und fühlen, wie die Energie durch Dich fließt.
 
Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.
 
In diesem Bereich gibt es sehr viele Hilfen, CDs, Anleitungen aller Art. Besonders schön fand ich geführte Meditationen von Doreen Virtue, die neben der Entspannung, dem Loslassen des Alltages meist eine bestimmte Ausrichtung haben, Heilung oder Vergebung in Dir möglich zu machen.
 
Energien für andere
 
Bist Du in Deinem inneren Raum und geübt darin, Dir Energien zu holen, in Dich einfließen zu lassen und in Dich aufzunehmen, ist es leicht dieses zu erweitern. Als erste Übung magst Du Dich mit der göttlichen Quelle verbinden und mit Mutter Erde und durch diese Verbindung Energie von oben zu Mutter Erde leiten. Bitte darum, dass sie durch Dich fließt und in den Schoß von Mutter Erde und es wird so sein.
 
Möchtest Du die Energie einem anderen Menschen, der vielleicht krank ist, senden, dann verbinde Dich aus Deinem inneren Raum mit diesem Menschen. Stelle ihn Dir vor und sende dann die Energie, das Licht, die Kraft, was auch immer Du empfangen und weiterleiten möchtest durch Dich an diese Person. Verlasse Dich darauf, dass dies stets zum höchsten Wohl aller geschieht und Du damit niemals Schaden anrichten kannst. Wenn eine Seele nicht bereit ist, ein Geschenk von Dir anzunehmen, wir es so sein, als hättest du es nicht gesendet.